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Akribion Therapeutics erhält Seedfinanzierung

Die Ausgründung der hessischen Brain Biotech AG, Akribion Therapeutics, hat eine Seedfinanzierung in Höhe von 8 Mio. Euro abschließen können. Das Unternehmen versucht, mit patentrechtlich eigenen CRISPR-Varianten neue Wirkstoff-Modalitäten zu entwickeln.

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Spannende Neuigkeiten von Akribion Therapeutics, die auf sich warten ließen. Obwohl Akribions innovative G-dase E-Nuklease eine eigenständige Technologie im Feld der CRISPR-Werkzeuge darstellt, waren die Investoren in den vergangenen Monaten nicht so leicht von dieser Mission zu überzeugen. Nun tritt Akribion Therapeutics mit einer Seedfinanzierung von 8 Mio. Euro aus dem „Stealth-Modus“ deutlicher hervor, um seine einzigartige RNA-gesteuerte Nuklease-Technologie zur programmierbaren Zelldepletion weiterzuentwickeln.

Die Finanzierung wurde angeführt von der CARMA FUND Management GmbH und RV Invest. Die Technologie des Unternehmens, ausgestattet mit einem G-dase® E Payload, ermöglicht eine sehr spezifische Depletion von Zellen, basierend auf der Anwesenheit einer vordefinierten RNA-Sequenz, sodass nur die gezielten Zellen beeinflusst werden, während gesunde Zellen unversehrt bleiben. Zu Beginn soll die Plattform auf HPV-induzierten oropharyngealen Kopf-Hals-Krebs (OPSCC) abzielen. Die Technologie habe jedoch ein breites Potential für weitere Indikationen, da sie flexibel an verschiedene Zelltypen angepasst werden könne, betont CEO Michael Krohn. Er hatte seinen früheren Posten als CSO von Brain Biotech aufgegeben hat, um bei Akribion die Gründung und weitere Schritte mit voller Kraft angehen zu können. Auch Lukas Linning hatte den Posten als CFO bei Brain gegen das neue Abenteuer eines Start-ups eingetauscht.

Bereits Ende 2022 schrieb |transkript.de zu der geplanten Ausgründung: „Der Name Akribion Genomics dürfte von der akribischen Suche abgeleitet sein, mit der das BRAIN-Forschungsteam die Welt der Mikroorganismen durchforstet hatte, um neue und damit nicht von den gängigen Patentrechten eingezäunte Nukleasen zu entdecken. Bei dieser Suche waren über 2.000 solche neuen Nukleasen im Netz der BRAIN-Forscher hängengeblieben und sukzessive hatte das Unternehmen für einige näher charakterisierte erste Patente angemeldet. Diese Grundlage und das große Interesse von Industriepartnern sind die Basis für die jetzt bekanntgemachte Ausgründung, die im nächsten Jahr auch juristisch vollzogen werden soll.“ Dass es nun doch einige Monate und Jahre mehr gedauert hat, soll dem Vernehmen nach neben den schwierigen Rahmenbedingungen für Gründungsfinanzierungen an sehr unterschiedlichen Vorstellungen über die Bewertung des Unternehmens sowie an der schwierigen Festlegung der ausgewählten Indikationsgebiete gelegen haben. Ende des vergangenen Jahres hatte dazu  Brain-CEO Aryan Moelker zu |transkript gesagt: „Die Abspaltung dauerte tatsächlich länger als erwartet. Es liegt daran, dass das Feld für CRISPR/Cas so breit ist, dass man seinen Fokus für die Ausgründung sehr genau und gut wählen muss. Dieser Prozess ist fließend und hat viel Zeit benötigt.“ Dass hohes Potential in der Ausgründung stecken dürfte, zeigen nicht zuletzt die beiden Co-Gründer, die vom Mutterschiff Brain in das schwankende Beiboot gewechselt sind, das sich nun – endlich – zu einem Schnellboot entwickeln kann und soll.

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